Napier (Stephan Weiss)

Chronist  (Klaus Kühn)


(überlegt)

Was habe ich sonst noch auf dem Gebiet der Mathematik gemacht...

 

Anfänglich hatte ich an einer ars logistica  gearbeitet, die die Methodik der Arithmetik und der Algebra umfasst. Ich hielt dann aber die Arbeit an den Logarithmen für wichtiger und habe das Werk zurückgestellt. Ich weiß noch nicht, wann ich es herausbringen werde.

 

Zum Dezimalbruch:

die Darstellung des Dezimalbruchs war bisher uneinheitlich und hat deshalb Schwierigkeiten bereitet.

In Hexadezimalzahlen wird eine Stellenkennzeichnung verwendet, etwa 7°22''.

Simon Stevin hat dieses Verfahren auf Dezimalbrüche umgesetzt mit Stellenkennzeichnungen, aber das ist um­ständlich.Ich bevorzuge wie schon andere auch einen Dezimalpunkt. Die Stellen ergeben sich dann aus der Anordnung der Ziffern und müssen nicht gekennzeichnet werden.

 

 

 

In der Trigonometrie habe ich mich mit sphärischen Drei­ecken befasst. Sie sind wichtig für Navigatoren und Astro­nomen. Mein Ziel war, die Beziehungen so umzustellen, dass sie dem Gebrauch der Logarithmen angepasst sind. Zudem konnte ich neue Beziehungen in sphärischen Dreiecken formulieren.

Der weitere Weg und die Wertung der Rechenhilfen sei hier kurz dargestellt:

Napiers Rechenstäbchen verbreiten sich rasch, ein Jahr später 1618 bereits erscheint die deutsche Version der „Künstlichen Rechenstäblein“ mit Beschreibung von Franz Kessler (1580 – 1650). Weitere Ausgaben u.a. von Michael Scheffelt (1652 - 1720) und in anderen Sprachen folgen.

 

 

 

Schon 1623 hat Wilhelm Schickard eine Rechenmaschine mit Zehnerübertrag auf Basis der Napier´schen Rechen­stäbchen skizziert. Diese Skizzen waren die Basis für einen späteren Nachbau nach 1960.

 

Napiers Rechenstäbchen erlangen einen hohen Bekannt­heitsgrad, sie fehlen in der Folgezeit in keinem Lehrbuch der Arithmetik.

Ab Ende des 19. / Anfang des 20. Jahrhunderts wird diese Idee in zahlreichen Patenten für Rechenhilfen wieder aufgenommen. Deren Anschaffungskosten waren nämlich viel geringer als die hohen Anschaffungskosten von Rechenmaschinen.

 

Das Promptuarium hingegen bleibt so gut wie unbekannt. Es ist viel zu groß und unhandlich.

 

Die Arithmetica localis ist eine rechentechnische Spielerei, sie wird in der nachfolgenden Literatur nicht mehr aufge­griffen.

 

Neben den Rechenhilfen soll Napiers weitere Wirkung auf die Mathematik nicht unerwähnt bleiben.

Sir John, Sie haben der Mathematik noch andere Impulse gegeben

 

 

Die Ars logistica wurde erst Jahrhunderte später ver­öffentlicht, sodass sie trotz ihrer Modernität keinen Einfluss auf die zeitgenössische Mathematik leisten konnte.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Sphärisches Dreieck aus Wikipedia